E-Mail einfach und sicher verwalten mit Thunderbird
Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem Mail-Client Thunderbird. Wenn Sie Ihre @emailn.de Adresse bei Thunderbird einrichten möchten, wechsel Sie zu Thunderbird einrichten.
Thunderbird von Mozilla ist ein kostenloses E-Mail-Programm, dass gerne als Alternative zu kostenpflichtiger Software verwendet wird. Obwohl es sich eigentlich nur um ein Nischenprodukt handelte und die Entwicklung zwischenzeitlich immer wieder vernachlässigt wurde, ist es eines der am weitesten verbreiteten kostenfreien Programme in diesem Bereich.
Die Geschichte von Thunderbird
Ursprünglich wurde Thunderbird unter dem Projektnamen Minotaurus gestartet, mit dem Ziel einen kleinen aber leistungsstarken Mail-Client zu entwickeln. Das Projekt verlief jedoch anfangs im Sande, mit dem Erfolg von Firefox von Mozilla, wollte man den Mail-Client unter dem Namen Thunderbird neu starten. Thunderbird inkludierte bereits in der ersten Version das Toolkit von Mozilla und wurde erstmals Ende Juli 2003 released. Damals war der Mail-Client noch sehr schlank gehalten und beinhaltete kaum mehr Funktionen als der Vorgänger Minotaurus. Knapp ein Jahr später, im Mai 2004 veröffentlichte Mozilla die Version 0.6, die bereits einen Entwurf eines lernfähigen Spamfilters beinhaltete. Noch im gleichen Jahr folgten mehrere Releases, bei denen der Funktionsumfang des Clients deutlich erweitert wurde. Dazu zählen beispielsweise mehrere Verbesserungen im Bereich Sicherheit, virtuelle Ordner oder die RSS-Unterstützung.
Mit der Entwicklung von Version 2.0 wurde das Entwicklerteam als eigene Tochtergesellschaft ausgegliedert, da dem Produkt zu diesem Zeitpunkt ein großes Potenzial zugeschrieben wurde. Zahlreiche Neuerungen wurden in der Zeit immer wieder vorgenommen. Es wurde beispielsweise ein Einrichtungsassistent für E-Mail-Konten integriert, die Benutzeroberfläche verbessert und Tabs hinzugefügt. Ein wichtiges Feature, dass integriert wurde, war der Add-on-Manager. Darüber war es nun möglich bequem Erweiterungen hinzuzufügen und den Funktionsumfang deutlich zu erweitern. Dadurch, dass Thunderbird im Open-Source-Modus veröffentlicht wurde, fanden sich auch rasch Entwickler, die diverse Add-ons entwickelten. Über den Manager können die unterschiedlichen Add-ons installiert, konfiguriert bzw. verwaltet werden. Bereits 2011 wurde die Tochtergesellschaft wieder mit dem Mutterkonzern verschmolzen, da man kein weiteres Potenzial mehr in dem Client sah. Der Client wurde nicht mehr mit großen Neuerungen bzw. Features bedacht und man beschränkte sich in der Entwicklung lediglich auf die Verbesserung der Sicherheit bzw. der Bedienbarkeit. Diverse Weiterentwicklungen wurden im Bereich der Verwaltung des Tools getätigt, wie etwa im Bereich der RSS-Feeds oder bei der Verwaltung der Ordner.
Im Jahre 2012 gab Mozilla bekannt, dass der Client nicht mehr weiter entwickelt wird, obwohl er weltweit ca. 22 Millionen Nutzer zählt. Mit der Veröffentlichung der Version 20.0 im April 2013 wird die Entwicklung offiziell beendet. Mozilla beschränkt sich dann nur noch auf regelmäßige Sicherheitsupdates, die etwa alle sechs Wochen veröffentlicht werden. Mozilla begründet diese Entscheidung einerseits damit, dass sich das Unternehmen anderen Projekten, darunter etwa ein Browser für mobile Endgeräte, widmen will und die Nutzer bereits mit dem Funktionsumfang des E-Mail-Clients zufrieden wären. Mozilla stellt jedoch freien Entwicklerteams die nötige Infrastruktur zur Verfügung, um selbst weiterhin beispielsweise Add-ons zu entwickeln.
Thunderbird als Alternative zu kostenpflichtiger Software
Das Open Source E-Mail Programm von Mozilla ist für zahlreiche Plattformen wie etwa Windows, Linux oder Mac OS verfügbar. Zusätzlich gibt es von Thunderbird noch ein portable Version, die beispielsweise auf einem USB-Stick installiert werden kann. Dadurch ist es nicht mehr notwendig den Client zwischen verschiedenen Geräten abzugleichen – es wird lediglich der Stick oder ein anderes wiederbeschreibbares tragbares Medium mit dem Programm gewechselt. Neben der Möglichkeit zur Synchronisierung von E-Mail-Accounts kann Thunderbird auch als Newsreader verwendet werden. Thunderbird kann besonders im Bereich Sicherheit punkten und lässt teilweise sogar die kostenpflichtige Konkurrenz hinter sich. Der Spamfilter von Thunderbird besitzt eine Memory-Funktion, wodurch er konstant lernt und dadurch die Qualität laufend verbessert wird. Thunderbird unterstützt zudem auch Funktionen wie etwa elektronische Signaturen, Verschlüsselungen oder diverse Zertifikate. Positiv hervorzuheben ist der gute Schutz der Privatsphäre, indem etwa externe Inhalte erst nach Bestätigung des Nutzers angezeigt und bei Thunderbird automatisch Nachrichten mit verdächtigem Inhalt wie etwa Phishing-Mails geblockt werden. Ein weiterer Pluspunkt des Tools von Mozilla ist, dass es als Open Source Programm zur Verfügung steht. Dieser Umstand begünstigt auch die Entwicklung zahlreicher Add-ons, mit denen der Funktionsumfang des Programms deutlich erweitert werden kann.
Ein Überblick der Funktionen von Thunderbird
Neben einem E-Mail-Client mit dem Sie problemlos Imap einrichten können, ist in Thunderbird ein Adressbuch integriert, bei dem mit einem Klick auf ein Symbol bei einer empfangenen Nachricht, der Kontakt übernommen werden kann. Bei Bedarf können auch weitere Details hinzugefügt werden. Ein besonderes Feature des Tools von Mozilla ist die Erinnerung an vergessene Anhänge. Das Programm scannt die geschriebene Nachricht, ob das Wort „Anhang“ auftaucht und erinnert den Nutzer vor dem Absenden, falls noch keine Datei angehängt wurde. Thunderbird ist nicht nur als E-Mail-Client verwendbar, sondern kann als Newsreader bzw. zum Empfang von RSS-Feeds verwendet werden. Zudem ist es möglich in den Client auch IRC- bzw. XMPP-Accounts einzubinden. Besonders gerne wird auch die Einbindung von Twitter-Accounts in das Programm genutzt. Durch die Möglichkeit diese Plattformen über Add-ons einzubinden, bietet Thunderbird einen deutlich größeren Umfang als andere E-Mail-Clients. Das Tool ist jedoch nicht mit einem Personal Information Manager zu verwechseln, denn es hat beispielsweise keinen integrierten Kalender oder eine Aufgabenverwaltung. Ein besonders wichtiges Tool in Mozilla Thunderbird sind die leicht zu konfigurierbaren Spam Mail Filter. Sie können so einfach Spam nach Regeln filtern. Unter „Extras->Filter“ können Sie spielend einfach eingehende Mails filtern. Besonders hilfreich ist die Filterung von Spam über den Betreff..bsp. Sie richten eine neuen Filter ein, wählen „Betreff“ -> „enthält“ und das entsprechende Keywort, das sieht in etwa so aus…fertig.
Hohe Usability durch individuelle Einstellungsmöglichkeiten
Thunderbird zeichnet sich durch eine hohe Benutzerfreundlichkeit aus, denn der Nutzer hat zahlreiche Möglichkeiten das Programm nach seinen Bedürfnissen anzupassen. So bietet Thunderbird die Möglichkeit mehrere E-Mail-Konten in Ordner zu gruppieren. Statt für jeden Account einen eigenen Ordner anzulegen, werden Posteingänge oder Postausgänge in einem Ordner gesammelt. Da das Arbeiten mit Tab große Annehmlichkeiten bietet, wurde dies auch bei dem Tool von Mozilla integriert. Es können mehrere Nachrichten in einzelnen Tabs geladen werden und so immer innerhalb des Programms rasch zwischen einzelnen Nachrichten gewechselt werden. Zu den Tabs öffnet sich auch eine eigene Leiste bzw. es gibt ein Menü für die Tabs. Die geöffneten Tabs bleiben auch nach dem Schließen bestehen und werden beim nächsten Start des Programms automatisch wieder geladen. So erspart sich der Nutzer die Suche nach wichtigen Nachrichten. Da sich im Laufe der Zeit dennoch einige Nachrichten ansammeln und der Anwender bei Bedarf rasch auf ältere Nachrichten zugreifen kann, hat Mozilla einen Schnellfilter integriert. Anhand von Schlagwörter können dann rasch Nachrichten oder Personen im Adressbuch gefunden werden. Es ist auch möglich diese Filter zu speichern und bei Bedarf später wieder darauf zurückzugreifen. Zusätzlich ist es auch möglich über eine Zeitleiste nach Nachrichten innerhalb eines bestimmten Zeitraums zu suchen. Auch hier werden die Ergebnisse in übersichtlichen Tabs gelistet und Nachrichten können bequem geöffnet und zwischen einzelnen Mitteilungen gewechselt werden. Damit Sie immer wissen was Sie in Thunderbird gemacht haben, wird ein Aktivitätsprotokoll angeboten. Egal ob Sie Nachrichten löschen, in neue Ordner verschieben oder Anhänge herunter laden, der Client protokolliert alles mit. Dadurch können Sie auch verhindern, dass Sie beispielsweise mehrmals den gleichen Anhang herunter laden und so unnötigen Speicher auf Ihrem PC belegen. Neben zahlreichen Konfigurationsmöglichkeiten kann Thunderbird auch personalisiert werden. Unterschiedliche Skins sorgen für Abwechslung und Farbe am Bildschirm.
Konfiguration einzelner Funktionen
Wenn Sie den E-Mail-Client von Mozilla einrichten wollen, müssen Sie einfach den Schritten des Assistenten folgen. In wenigen Schritten können Sie rasch und einfach ein Konto einrichten und dieses mit dem Tool synchronisieren. Bevor Sie endgültig das neue Konto erstellen, haben Sie die Möglichkeit Ihre Einstellungen zu testen. Dadurch müssen Sie nicht erst nachträglich etwa nach Tippfehlern suchen und können gleich sicher sein, dass die Daten bei der Erstellung korrekt sind. Ähnlich einfach verläuft auch das Einrichten von RSS-Feeds, wozu Sie einfach ein neues Konto anlegen. Neue Feeds fügen Sie einfach hinzu, indem Sie bei Ihrem neuen Konto auf den Button „Verwaltete Abonnements“ anklicken und einfach den Link des Feeds mit einem Klick auf den Button „Hinzufügen“ abonnieren. Accounts für das Instant Messaging können ebenfalls mit nur wenigen Klicks in Thunderbird integriert und verwaltet werden. Dadurch ersparen Sie sich das Wechseln zwischen vielen verschiedenen Programmen und verpassen auch keine Nachrichten mehr von Freunden, die in diversen Netzwerken unterwegs sind.
Zusammenarbeit mit externen Tools
Thunderbird von Mozilla bietet nur beschränkte Möglichkeiten um beispielsweise Nachrichten aus anderen Programmen zu importieren bzw. in andere Tools zu exportieren. Gut funktioniert der Im- bzw. Export im Moment mit Outlook, Eudora oder dem Netscape Communicator. Nachrichten von Windows Live Mail oder Opera können jedoch nur über Umwege integriert werden. Zudem bietet Mozilla Thunderbird keine integrierte Option um Nachrichten dauerhaft zu sichern. Nur über externe Tools ist es möglich Nachrichten zu speichern. Allerdings muss bei der Wiederherstellung darauf geachtet werden, dass nicht Nachrichten, die in der Zwischenzeit empfangen wurden, verloren gehen. Um dieses Risiko möglichst gering zu halten, sollten nicht nur einzelne Nachrichten, sondern in regelmäßigen Abständen gesamte Konten oder das Profil gesichert werden.
Erweiterbarkeit durch Add-ons
Kostenlose Open Source Tools sind in ihrem Grundumfang meist sehr schlank und integrieren nur die notwendigsten Funktionen. Dadurch, dass der Code allerdings frei verfügbar ist, gibt es Dritten die Möglichkeit zahlreiche Erweiterungen zu entwickeln und dies ist auch bei Thunderbird der Fall. So ist es beispielsweise möglich über Erweiterungen in Thunderbird einen Kalender zu integrieren bzw. sich mit Online-Kalendern zu verbinden. Auch die vorher erwähne Sicherung der Daten ist über Add-ons möglich. Um auf die Add-ons problemlos zugreifen zu können bzw. diese einfach zu verwalten, hat Mozilla einen Add-on-Manager in Thunderbird integriert. Darüber können hilfreiche Erweiterungen problemlos in Thunderbird integriert werden. Die verfügbaren Erweiterungen sind umfangreich beschrieben und können von den Anwendern bewertet werden. So sehen Sie sofort was andere Anwender von einem Add-on halten und können entscheiden ob auch Sie dieses Tool verwenden wollen. Gerade wenn mehrere ähnliche Erweiterungen zur Verfügung stehen, erleichtert Ihnen dies die Auswahl.
Thunderbird von Mozilla bietet eine Reihe Möglichkeiten, die Ihnen andere E-Mail-Clients nicht bieten können. Gerade die zahlreichen Add-ons erweitern den Umfang des Tools von Mozilla deutlich. Mehrere Hundert kleinere und größere Add-ons stehen den Benutzern zur Verfügung. Daneben gibt es eine Fülle an Themes um den Client zu personalisieren. Natürlich haben Sie durch die Verfügbarkeit des Codes und mit den nötigen Programmierkenntnissen auch selbst die Möglichkeit Ihre eigenen Erweiterungen zu programmieren.